Moin, bevor es sonntagsmäßig auf die Landstraße geht, möchte ich dir, Hoppe, mitteilen, dass dich das gesamte Chiana-Fandom nicht dafür lynchen wird, wenn du Jessy besser findest als Chiara.
Von alleine scheint sie nicht gehen zu wollen, Chiana kriegen es nicht gebacken, und so würdest du mit Blumen überhäuft, wenn du Jessy irgendwie aus Essen entführen könntest.
Jessy ist gut gemacht. Alle Schreiberlinge müssen wohl auf der Seifenakademie einen Schein in 50er-Jahre-Heimatfilm-Frauenbilder machen.
Die Saat geht dann im über Jahrzehnte präparierten Zuschauerinnenboden kollektiv auf.
Da ist Ina, die sich aufopferungsvoll um ihre jungen Geschwister kümmert, immer hilfsbereit und bodenständig.
Da ist Jessy, bestimmend, leicht ausnutzend - und anstatt ihrer Freundin in der deutschen Mutterrolle beizustehen, zieht es sie in die weite Welt, aus der sie dann zurückkommt, um ihren Platz wieder zu beanspruchen und die Frau zu bezicken, die offensichtlich an die Seite ihrer damaligen Freundin gehört.
Wer etwa dafür Verständnis haben sollte, dass es junge Menschen in die Welt hinaus zieht bevor sie sich um Familie etc. kümmern wollen, bekommt von Jessy: "Ich wollte die Welt sehen und Ina
wollte bei ihrer Schwester und ihrem jüngeren Bruder bleiben!". "Wollte", nicht "musste"!
Also, diejenige, die jetzt nicht weiß, dass Jessy völlig selfish ist, zudem auch noch ausnutzt was geht, das Pflichtbewusstsein einer deutschen Mutter mit Füßen tritt - die bekommt keine Soapmedaille.
Finde ich alles gut gemacht um Jessy - die amüsiert mich. Und sie hat eben Erfolg, weil Ina einfach ein treues, manipulierbares Mutterschaf ist und Chiara nicht aus sich herauskommen kann.
Die Spannung liegt darin, dass Chiara es wohl irgendwann muss, da die beziehungsgebeutelte Ina den ersten Schritt immer von der anderen erwartet.
Da macht Jessy Nägel mit Köpfen, redet Klartext und zieht damit bei Chiara die Daumenschrauben an. Sie muss was tun!
Was die High-Heels angeht, so finde ich, dass Chiara/Chitra
die tragen kann wie keine Zweite. Sie tusst und stakst damit nicht so rum. Da Fonsatti sehr sportlich ist und manchmal zu Machogesten neigt, die einfach zum Wettkampf dazugehören, kann sie auf den Dingern so laufen, dass es aussieht als wolle sie einen Saloon zerlegen. Das mag ich!
Außerdem ist sie nur 1,65 m - ist schon ganz gut, wenn die Hauptfigur nicht zu ihren Kontrahenten hochgucken muss.
-------------------------------------------
Maximilian macht seine Sache gut, manchmal blitzt das Sympathische seines Schauspielers durch und er kann ganz lieb gemütlich gucken.
Sonst liefert er den sinistren, der Hölle entstiegenen B-Movie-Schurken mit Grabesstimme ab. Das hat seine weiblichen Fans.
Er war schon immer kriminell, wie die ganze Steinkamp-Sippe, ständig im Knast oder sonstwas.... aber kommt immer wieder zurück.
Im Laufe der Zeit wurde er "stabiler im Rumpfbereich"
, aber da gehen der Schauspieler und offensichtlich auch seine Fans sehr locker mit um.
Ich freunde mich langsam mit Maximilian und Nathalie an.
Nathalie ist eine ganz Liebe und sicher schafft es die Frauentruppe um Chiara, Ina und Nathalie zu einem furiosen Freundinnen-Happy-End.