Post vom 03.12.2013 von Siggi71
Teil 100 (Marbecca forever, ganze 100 mal )
Es war fast kurz vor 2 Uhr morgens und Rebecca merkte, dass sie absolut müde war und ganz dringend in das Bett musste. Sie ging zu Marlene, die noch auf der Tanzfläche ausgelassen mit Elisabeth und Berthold tanzte und sagte ihr das. „Natürlich komme ich mit meine Süße, auch für mich war das nun lang genug und ich freue mich ebenfalls auf ein kuschlig warmes Bett“ sagte Marlene, gab Rebecca einen Kuss und holte für beide die Jacken. Sie verabschiedeten sich von Elisabeth und Berthold, die noch ein paar Minuten bleiben wollten. Sie wollten sich auch von Tristan und Elisa verabschieden, doch sie konnten die beiden drinnen in der Hütte nicht finden und erst als sie hinaus traten, da sahen sie die beiden rechts neben der Tür stehen. Tristan lehnte mit dem Rücken am Holztisch und Elisa kuschelte sich in seinen Arm. Die beiden betrachteten den Sternenhimmel und sagten keinen Ton. Rebecca nahm Marlenes Hand und ging direkt auf sie zu, auch wenn Marlene erst zur linken Seite unbekannt entschwinden wollte. „Wir wollten nur sagen, dass wir jetzt schlafen gehen, war heute alles lang genug“ meinte Rebecca und Tristan nickte und wünschte ihnen beiden eine angenehme Nacht. Elisa trat einen kleinen Schritt auf sie zu und sagte in etwa das gleiche, nur noch mit dem Zusatz, dass es immer noch eine magische Nacht sei. Rebecca runzelte die Stirn und dachte so bei sich „dass diese magische Nacht für sie gleich im Schlaf endet“ und sie konnte noch nicht ahnen, wie sie mit dieser Annahme falsch lag. Marlene legte ihren Arm um Rebecca und sie gingen ein kleines bisschen im zick zack Kurs vorwärts, zumindest die ersten Schritte, denn sie hatten beide einiges von dem Sekt getrunken. Marlene fühlte sich trotzdem absolut wohl, auch wenn sie schon ein wenig den Muskelkater vom Skifahren merkte. Doch die Aussicht auf das kuschelige Bett mit Rebecca schien sie alle anfänglichen Schmerzen vergessen zu lassen. Plötzlich schoss ihr ein Gedanke durch den Kopf und sie musste fast lachen. „Das ich da nicht eher drauf gekommen bin“ dachte sie noch bei sich selber, hielt kurz an um Rebecca einen langen Kuss zu geben und zog sie dann weiter durch den Schnee. Es hatte auch wieder angefangen zu schneien und je mehr Marlene auch diese himmlisch tanzenden Schneeflocken sah, desto mehr beschlich sie das Gefühl, genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein.
Tristan erzählte Elisa nichts von den zwei Küssen mit Mirabella, denn er wollte keine schlafenden Hunde wecken und er musste sich zwar eingestehen, dass ihm die Küsse zauberhaft gefallen hatten, aber er musste sich auch eingestehen, dass er Elisa sehr liebte. „Sollte er sich auch in Mirabella verliebt haben?“ überlegte er so bei sich selber, als Elisa ihn fragte, ob sie auch den Heimweg antreten könnten. „Den Heimweg antreten …“ schoss es ihm durch den Kopf und er fühlte sich geradezu richtig geborgen bei Elisa und legte seinen Arm um sie, bevor sie los gingen.
Berthold war auch ziemlich müde, aber ein letztes Tänzchen mit Elisabeth schaffte er noch gerade und danach setzten sie sich noch an ihren Tisch und es war fast für jeden noch ein Glas Sekt übrig. „Dann brauch ich wohl für uns beide hübschen keine weitere Flasche bestellen?“ fragte er und Elisabeth verneinte. „Das eine Glas hier reicht mir noch und gleich nehmen wir einfach noch einen Mirabella Likör als Absacker in unserer Küche“ meinte sie und das fand Berthold ausgesprochen gut. Nachdem ihre Gläser leer waren suchten auch sie vergeblich Tristan und Elisa, doch sie dachten auch, dass diese wohl schon unterwegs sind. „Die beiden sind ja alt genug um auf sich selber auf zu passen“ meinte Elisabeth und ließ sich galant von Berthold in die Jacke helfen. Er gab ihr noch einen langen Kuss und dann verließen auch sie die Hütte und machten sich auf den Weg durch den Schnee. „Schau nur meine Liebste, es hat schon wieder angefangen zu schneien“ meinte Berthold und schaute voll verzückt. Er liebte einfach den Schnee und nun unter dem Licht der Laternen fand er diese tanzenden Schneeflocken einfach richtig aller liebst. Elisabeth sah sein Gesicht und freute sich mit ihm, gab ihm noch eine Salve von Küssen und freute sich auf den Absacker in ihrer Küche.
In etwa zur selben Uhrzeit, jedoch im gar nicht winterlich angehauchten Düsseldorf kamen auch gerade Ricardo und Dani von einer Weihnachtsfeier der Ärzte in die Wohnung von Ricardo zurück. Die beiden hatten die letzten Monate ganz viel zusammen unternommen, also wenn es die Einsatzpläne von beiden zugelassen hatte. Ricardo hatte vor ein paar Wochen seine Dani gefragt, ob sie sich vorstellen könnte, bei ihm ein zu ziehen und sie hatte zu jener Zeit mit ihren Eltern gesprochen, allein schon wegen dem Lebkuchenherzelstandwagen, und dann hatte sie Ricardo gesagt, dass sie es gerne versuchen würde. Die meisten Kirmesfeste könnte sie auch gut von Düsseldorf aus erreichen, soweit es notwendig ist und nach und nach würde sie sich jedoch eh davon zurück ziehen, denn die Familie war ziemlich reich und Dani hatte es tatsächlich gar nicht nötig, überhaupt zu arbeiten. Das ganze hatte Ricardo aber erst viel später erfahren, auch durch ihren Nachnamen wäre er nie darauf gekommen, dass sie zu einer wahren Lebkuchen Dynastie gehörte. Dani hatte es aber immer Spaß gemacht, diese Lebkuchenherzen entsprechend zu verschönern, aber nun hatte sie halt Ricardo gefunden und setzte viel daran, dass sie beide die Chance auf eine gemeinsame Zukunft bekommen. Ricardo erging es ebenso und er fühlte sich mit Dani richtig glücklich, vor allem, weil sie dieses Wochenende bei ihm einziehen wollte. „Was wohl gerade Rebecca und Marlene machen in Sölden?“ frage Ricardo und wünschte sich, er könnte mit Dani auch dort sein. „Die werden es sich schon gut gehen lassen“ meinte Dani und bemerkte das strahlen in seinen Augen. „Strahlen deine Augen jetzt so, weil du an Sölden denkst oder weil ich hier einziehe?“ neckte Dani ihn ein wenig und Ricardo meinte: „Beides mein Schatz, aber noch glücklicher macht mich, dass wir zusammen sind“! und Dani nahm das Gesicht ihres Freundes in beide Hände und küsste ihn, wie es immer frisch Verliebte machen. Ricardo freute sich einfach auf die gemeinsame Zukunft und er dankte heute noch Rebecca und Marlene, dass sie ihn damals mit zur Kirmes genommen hatten, wo er die bezaubernde Dani kennen gelernt hatte.
Elisabeth und Berthold hatten kaum ihre Jacken aus gezogen, als Elisabeth auch schon in die warme Küche stürmte und ihnen beiden schnell etwas von dem leckeren Mirabella Likör einschüttete. „Hörst du Berthold?“ fragte Elisabeth und dieser schaute etwas irritiert. „Ich hör nichts meine liebe“ meinte er. „Das mein ich ja, alles sehr ruhig hier im Haus, verdächtig ruhig“ sagte Elisabeth. Sie sollte Recht bekommen, denn keine 10 Minuten später kam Marlene auf echt leisen Sohlen die Treppe hinunter und war erfreut und erschrocken zugleich, dass sie Elisabeth und Berthold noch in der Küche antraf. „Ihr Lieben, Rebecca schläft bereits tief und fest, aber ich bin noch nicht so müde oder wieder wach und wollte ein paar Plätzchen backen. Elisabeth, hast du vielleicht ein Rezept parat?“ Elisabeth hatte, ging zum Schrank und gab Marlene ein älteres Backbuch, welches sie zufällig am Morgen in dem Schrank gesichtet hatte. „Du willst also jetzt um viertel vor 3 in der Frühe hier Plätzchen backen`“ meinte Elisabeth und schüttete auch Marlene noch einen Mirabella Likör ein. Diese trank den edlen Tropfen in einem Zug aus und sagte: „Ja, das will ich und das muss ich!“. Sie nahm alle Zutaten aus dem Kühlschrank und legte los und war doch recht froh, dass Elisabeth ihr dann doch half, während Berthold fleißig den Likör nach schenkte. Im Nu war aus der sauberen Küche eine Backstube geworden und es dauerte nicht lange, da landeten zwei Bleche mit wohl leckerstem Spritzgebäck im Ofen. „So, in 20 Minuten sind die Kunstwerke fertig. Besonders schön sind dir allerdings diese runden Plätzchen gelungen“ meinte Elisabeth und sagte noch zu Marlene, dass sie davon 4 für sich bräuchte. Marlene hatte da nichts gegen, denn es waren ja mindestens 20 Stück davon da. „Ich lege dir deine bestellten nachher in diese Weihnachtsdose“ sagte Marlene und dann kam Berthold an die Küchenzeile und gab jedem noch mal ein Glas mit dem Mirabella Likör. „Ihr Lieben, isch trink noch eenen mit, dann musch ich aber schlaafen“ sagte er etwas Likör gezeichnet, gab Elisabeth einen Kuss und schritt langsam hinauf in das Schlafzimmer. Elisabeth räumte noch etwas mit Marlene zusammen auf, trank auch ihren Likör leer und umarmte sie um auch Gute Nacht zu sagen. „Was immer du gleich noch vor hast, mach es“ meinte sie und Marlene war erstaunt, dass Elisabeth wohl wusste oder ahnte, was diese nächtliche Backaktion zu bedeuten hatte.
Die Plätzchen waren fertig, goldbraun und dufteten himmlisch. Marlene ließ sie ein wenig abkühlen, nahm dann zwei runde Plätzchen und stanzte ihre Mitte aus. Sie schaute sich die zwei Kunstwerke nochmal an und war hoch zufrieden mit ihren Backkünsten, nahm sich einen kleinen Teller und packte sie da drauf. Elisabeths Bestellung packte sie brav in die Weihnachtsdose und dann füllte sie noch einmal ihr Glas und trank den Likör in einem Zug aus. „Jetzt oder nie“ prostete sie sich mutig zu und nahm ihren kleinen Teller und ging hinauf in ihr Zimmer. Als sie vor dem Bett stand wurde ihr schon mulmig, aber jetzt wollte sie unbedingt, dass Rebecca wach wird. Sie stellte den Teller ab auf den Schrank und rüttelte an Rebecca, gab ihr dann noch einen Kuss und tatsächlich, Rebecca drehte sich und schaute in die Augen von Marlene. „Brennt es?“ fragte Rebecca, denn ihr stiegen wohl augenscheinlich die Back Düfte in die Nase. „So kann man es fast sagen meine Süße“ meinte Marlene und war froh, dass Rebecca wirklich wach war. „Aber Marlene, was ist denn. Du sprichst ein wenig in Rätseln“ sagte Rebecca, die merkte, dass Marlene wohl etwas über den Durst getrunken hatte, es aber ziemlich süß fand. Marlene nahm jetzt all ihren Mut zusammen, setzte sich auf das Bett, schaute Rebecca tief in ihre Augen und nahm den Teller in die Hand. „Rebecca meine Süße, magst du meine Frau werden?“ fragte Marlene und hatte sich absolute Mühe gegeben, das alles ohne lallende Ansätze hervor zu bringen. Rebecca musste lächeln und meinte: „Ach, das ist jetzt wieder dieses Was – wäre – wenn – ich – dich – fragen – würde – ob du mich – heiratest – Spiel und ich muss jetzt überlegen, was ich antworten würde, wenn du mich mal ernsthaft fragen würdest“ Marlene erinnerte sich daran zurück und musste auch lachen, fügte aber noch schnell hinzu: „Nicht ganz, denn das ist meine volle ernste Frage jetzt gerade an dich mein aller liebster Schatz“ und Rebecca stand der Mund offen. In ihrer Brust hämmerte es gerade zu und sie konnte gar nicht anders, wie einfach nur auf ihr Herz zu hören und sagte:“ Ja, Ja und nochmals Ja.“ Marlene strahlte und hätte fast vergessen, Rebecca den Plätzchen Ring über zu ziehen. Das holte sie jetzt aber nach, Rebecca steckte ihrer Marlene den anderen Plätzchen Ring an und dann zog Rebecca sie in das Bett, gab ihr einen leidenschaftlichen Kuss, der nicht aufhörte, denn sie mussten ja nun für die Hochzeitsnacht üben.
Und über allem tanzten die vielen Schneeflocken einen besonders liebevollen Tanz....
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